Heute feiert die katholische Kirche das Fest Märiä Empfängnis

Viele wissen heute vermutlich gar nicht mehr, was wir an diesem seltsam klingenden Tag überhaupt feiern. Offiziell heißt es „Hochfest der ohne Erbsünde empfangen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ – was das Ganze für Menschen in unserer heutigen Zeit nicht eben einfacher macht zu verstehen.

Schauen wir doch einmal genauer hin.

Heute geht es nicht darum, dass Maria eine „Jungfrau“ war und auch nicht darum, wie sie mit Jesus schwanger geworden ist.

Heute geht es um die Anfänge von Maria selbst und um ihre Eltern, die traditionell als Anna und Joachim bekannt sind. Es geht also um Annas Schwangerschaft mit Maria.

Was hat es aber nun mit der “Erbsünde“ auf sich? In der Bibel lesen wir, wie Eva und Adam ihre Beziehung mit Gott gebrochen haben. Genau das ist Sünde. Eine Störung der Beziehung mit Gott und den Mitmenschen. Wir sind verantwortlich für das, was wir tun – und das, was wir nicht tun. Wenn wir etwas Schlechtes tun, hat das manchmal Auswirkungen auf sehr viele Menschen. Denn wir sind Teil eines Beziehungsnetzes. Das nennt die Kirche „Erbsünde“. Das Wort klingt komisch, beschreibt aber, was wir immer wieder selbst erleben.

Welchen Weg gibt es denn aus dieser „Erbsünde“ – also dem „Teufelskreislauf“ - auszusteigen? Gott will, dass die Menschen immer wieder neu anfangen. Er sehnt sich nach der Beziehung mit uns Menschen.

Daher macht Gott mit Maria einen neuen Anfang! Mit ihr hat Gott einen großen Plan. Er selbst will durch sie Mensch werden, um uns Menschen nah zu sein: In Jesus von Nazareth.

Und das Unvorstellbare: Auch mit jeder und jedem von uns hat Gott einen Plan. Es liegt an uns, ob und wie wir das in unserem Leben umsetzten. Wir sind eingeladen, wie Jesus zu leben, also an seinem „Modell“ zu lernen. Jesus vertraute zutiefst auf Gott. Weil er sich so geliebt fühlte, konnte er diese Liebe weiterschenken. Maria hatte den Mut, sich auf Gottes Plan mit ihr einzulassen: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast!“ – so antwortete sie dem Engel, der ihr später – als sie selbst eine junge Frau war - die Nachricht brachte, dass sie als einfache Frau Gottes Sohn zur Welt bringen sollte.

Respekt! Von ihrem Mut und ihrem Gottvertrauen möchte ich mich gerne anstecken lassen. Denn:
„Du hast mehr Möglichkeiten, als du ahnst; ganz zu schweigen von den ungeahnten Möglichkeiten Gottes mit dir!“ (Quelle unklar)