Zum Gründonnerstag

Es ist nicht leicht,
keineswegs eine leichte Sache,
die Liebe zuzulassen.
Weder für die Jünger noch für uns,
Angesprochener seiner Liebe sein
und nichts antworten können,
nicht wissen, was zu erwidern ist…

In dieser Liebe
begegnet Jesus den Menschen
und seinen Freunden,
diese Liebe muss man lernen anzunehmen,
wie Petrus und die Jünger,
staunend blicke ich auf die Jünger… –

Dann komme ich an die Reihe.
Jesus fragt mich:
Soll ich dir die Füße waschen?
Ich weiß, das bedeutet tiefes Anteilhaben
an allem, was sein ist,
an seiner Freude
und seiner Trostlosigkeit,
an seinen Siegen und seinen Qualen,
an seinem Tabor und seinem Kalvarienberg,
an seinem Leben und an seinem Tod.

Bin ich bereit?
Bin ich bereit, seine Kleider zu tragen?
Bin ich bereit, in seinem Geist zu leben?
Bin ich bereit zu lieben, wie er liebt?
 

Reinhard Röhrner

 

Wirkliche Freundschaft zeigt sich erst in schwierigen Zeiten.  Ein Freund sagte mir neulich „jetzt während meiner schweren Krankheit habe ich erfahren, wer mir wirklich Freund ist, wer da ist und auch da bleibt und wer mit mir meine Verzweiflung und Traurigkeit aushält“.

Sie sind eingeladen, in Verbundenheit mit Jesus und in Verbundenheit untereinander, den Gründonnerstagabend zu gestalten mit den beiden Andachten im Gotteslob, GL 925 und GL 926.

Uns allen wünsche ich eine gute, wenn auch ungewöhnliche Feier der Heiligen Tage.

Ulrike Neher-Dietz