Sehnsucht nach Gott

Unser Alltag ist entschleunigt und viele verfügen nun über freie Zeit und Muße. Wer alleine lebt, ist ganz auf sich selbst zurück geworfen und da werden Gefühle wach, die sonst unter der Oberfläche unseres Alltags schlummern. Sehnsucht ist so ein Gefühl.

Es gibt wohl kaum einen Menschen, der sich nicht irgendwann danach sehnt, ein anderes Leben zu führen. Wir wollen etwas anderes tun, aber tief in uns drin wissen wir nicht genau, was es eigentlich ist. Alles, was wir wissen ist, dass wir uns nach etwas sehnen, dass wir nicht haben. Die Sehnsucht macht uns unbewusst rastlos. Was hier ist, ist alles und ist doch nie genug.

Sehnsucht ist ein Kennzeichen von Spiritualität. Denn wir ahnen, dass wir uns am Ende immer nach dem sehnen werden, was kein Auge geschaut hat.
Der spirituell Suchende sehnt sich immer nach dem Licht, das sein ganzes Leben durchflutet und doch nur ein Schimmer des großen Geheimnisses ist, in das wir eingetaucht sind. Letztlich sehnen wir uns nach der Herrlichkeit Gottes.

Die Karwoche und Ostern will uns diesem Geheimnis von Tod, Auferstehung und Verherrlichung Jesus beim Vater nahe bringen.
Der Tod ist nur der Geburtskanal für neues Leben, der Prozess, durch den wir aus dem Schoß der Welt hineingeboren werden in den Schoß Gottes, aus einem Leben in Dunkelheit in ein Leben im Licht.

Vertrauen wir der Osterbotschaft der letzten Tage,
vertrauen wir der begründeten Hoffnung auf ein Leben im Licht.
In diesem Vertrauen möchte ich Sie ermutigen Ihre Sehnsucht in der stillen Meditation vor Gott zu bringen.

Drei Audiodateien stehen Ihnen zur Verfügung: Die Meditation am 24.3.20 von mir, am 30.3.20 von Birgit Leineweber und am 7.4.20 von Stefan Steinert.

Cornelia Hosp