Vom Glück, einen Namen zu haben

Heute möchte ich dir mal wieder eine kleine Geschichte erzählen… Als Gott wieder einmal nach dem Rechten auf der Erde sehen wollte, ging er in Gestalt eines Hirten über das Land. Auf den Äckern stand das Korn fest im Halm und auf den sattgrünen Wiesen weideten Kühe, Schafe und Ziegen. Der Herr wäre zufrieden weiter gegangen, hätte er nicht plötzlich hinter einem Gebüsch aufgeregtes Gemecker gehört. Der liebende Vater trat näher und sah eine Ziegenherde, die sich um zwei streitsüchtige, lautstarke Böcke geschart hatte. Die kämpfenden Tiere gingen immer wieder mit den Hörnern aufeinander los und zertrampelten dabei den Rand eines Weihers, an dem Gottvater eine Vielzahl von Blumen angepflanzt hatte. Der Herr trennte die zänkischen Böcke und schickte sie fort, woanders ihre Streitereien auszutragen, ohne anderen Schaden zuzufügen. Dann beugte er sich über den verwüsteten Weiherrand, um sich den Schaden anzusehen. Besonders schlimm hatte es eine zarte blaue Blume erwischt. Sie war von den Hufen der Ziegenböcke in den Schmutz getreten worden. Gott richtete das Blümchen behutsam wieder auf. „Erkennst du mich denn nicht?“ fragte der gute Vater die kleine Blume. Noch ganz durcheinander von dem Unglück, das ihm passiert war, senkte das Blümchen betrübt den Kopf. „Du armes Kind, du bist ja am Boden zerstört… wie heißt du denn?“ wollte der Herr nun wissen. Doch nicht einmal sein eigener Name fiel dem Blümchen ein, so sehr war es verschreckt. Es konnte sich an nichts mehr erinnern. Gottvater streichelte der kleinen Blume zärtlich über den Kopf: „Na, wenn das so ist, werden wir dir einen neuen Namen geben müssen, der dich stets an deinen Schöpfer erinnern soll und den du nie mehr vergisst, egal was dir auch passiert.“ Das Blümlein schaute ganz vorsichtig nach oben, sah den weiten Himmel und hörte Gott sagen: „Du sollst * Vergissmeinnicht * heißen.“

Die Geschichte zeigt es deutlich: Wer keinen Namen hat, wird nicht gesehen, an den Rand geschoben, vergessen. Man kann mit ihm nicht in Verbindung treten. Hier vergisst die Blume ihren Namen nach einem schrecklichen Erlebnis und ist traurig. Gott, ihren Schöpfer, (er-)kennt sie nicht mehr. Doch der gute Vater schenkt ihr einen neuen Namen, einen Neuanfang, eine neue Identität. So kann die Blume wieder aufblühen und zu neuem Leben erwachen. Gott will auch mit uns Menschen in Verbindung treten, uns ansprechen, anhören und helfen, wenn der Mensch sich selbst verloren oder aufgegeben hat. Das tut er nicht nur ein einziges Mal, sondern immer wieder - täglich neu. Du musst nur still sein, hören und beten. Er liebt, was er geschaffen hat und übersieht dich nicht.

Mein Name ist Susanne-Karin, am liebsten höre ich auf meinen Kosenamen Suska… vielleicht kennst du mich ja?Ich wünsche dir einen gesegneten Tag!