Am Ende die Rechnung

Einmal wird uns gewiss,
die Rechnung präsentiert für den Sonnenschein,
und das Rauschen der Blätter,
die sanften Maiglöckchen, und die dunklen Tannen, 
für den Schnee und den Wind, 
den Vogelflug und das Gras,
und die Schmetterlinge, 
für die Luft, die wir geatmet haben
und den Blick auf die Sterne,
und für alle die Tage, 
die Abende und die Nächte.
Einmal wird es Zeit, 
dass wir aufbrechen und bezahlen; 
bitte die Rechnung.
Doch wir haben sie ohne den Wirt gemacht.
"Ich habe euch eingeladen," sagt der und lacht, 
so weit die Erde reicht: "Es war mir ein Vergnügen!"

Lothar Zenetti


Wir sind Gottes Gäste in seinem großen Gasthaus Erde. Seine Großzügigkeit sprengt eigentlich meine Vorstellungskraft. In diesem Frühjahr und Sommerbeginn, in dem vieles durch die Coronakrise verändert war, habe ich dieses große Geschenk noch intensiver erlebt als sonst. Wandern und Radeln durch die herrliche Landschaft hier, den Garten pflegen und die Abende draußen genießen, das war in dieser doch schwierigen Zeit eine Wohltat für die Seele.
Es bleibt eine große Dankbarkeit, aber auch Sorge, ob wir mit diesem großen Geschenk der Schöpfung verantwortlich umgehen.
Das wünsche ich uns, ein dankbarer Blick auf Gottes Großzügigkeit mit uns, ein freudiges Herz und die nötige Achtsamkeit und Verantwortung in all unserem Tun.
Eine schöne Sommerzeit wünscht Ihnen

Ulrike Neher-Dietz