Inhaltliche Einführung zur stillen Meditation

Wir haben Fastenzeit, eine Zeit der Umkehr von Hektik und Betriebsamkeit hin zu Gott. Die stille Meditation kann uns dabei eine Hilfe sein, denn Gotteserfahrung und Selbsterfahrung hängen eng zusammen. 
Wer sich selbst nicht spürt, kann auch schlecht Gott spüren. 

Darum geht es in der Meditation: um ein sich selbst spüren, 
In – Berührung - Kommen mit allem, was in uns ist: mit unserem Leib, unseren Gefühlen und mit unbewussten Bildern. Es geht um ein Sich - Spüren im Leib. Wenn ich auf die Stimme meines Leibes und meiner Seele höre, kann ich auch besser die Stimme Got­tes vernehmen.

Die Meditation hilft uns, mit Gott in Verbindung zu kommen.
Bei der Meditation geht es nicht darum, Gott zu denken, sondern ihn zu erfahren. Es geht darum, bei einer Sache zu verweilen und alles andere außer Acht zu lassen. Die schlichte Beobachtung des Atems, die konzentrierte Aufmerksamkeit auf das Ein- und Ausatmen, kann wie ein Tor sein zu unserer Seele.

Äußere Haltung: Es ist wichtig, aufrecht, entspannt, fest und innerlich gesammelt zu sitzen. Wenn Rücken, Nacken und Kopf aufrecht sind, kann der Strom der Atemkraft die Wirbelsäule entlang ungehindert fließen und die Energiezentren aktivieren. Die Augen bleiben entweder ganz geschlossen oder sind halb geöffnet.

Innere Haltung: Man versucht seine momentane Lage im Leben ganz zu bejahen und nimmt sich an, so wie man gerade ist. Diese Selbstannahme bedeutet auch die Bejahung meiner eigenen Leiblichkeit und meines Lebensumfeldes.

Durch das Hineinspüren in die Erde, sowie das Durchspüren des Leibes erlebt man die tragende Stille der Erde und des Leibes. Die Erfahrung der Einheit zwischen der Erde und dem Leib kann in uns ein Gefühl der tiefen Einheit mit der ganzen Schöpfung hervorrufen.

Die Meditation leite ich in den einzelnen Schritten genau an: sich
Erden, Zentrieren, bewusst und aufrecht sitzen, los lassen, den 
Atem spüren und dann beobachten, wie der Atem fließt – ein und aus.

Die Meditation ist im Wesentlichen die Konzentration auf die Atmung.
Die Luft kommt und geht. Beeinflussen Sie den Atem nicht.
Es geht nicht um ein Machen, sondern um die reine Wahrnehmung.
Ob das Atmen ruhig oder hektisch ist, ob es flach oder tief ist, ob es regelmäßig oder unregelmäßig ist, hat keine Bedeutung.
Nehmen Sie einfach wahr, wie es in Ihnen atmet.    
Versuchen wir mit der Aufmerksamkeit ganz dabei zu sein.
Bleiben Sie hellwach und ununterbrochen dabei.
Wer will kann das Ausatmen mit einem Meditationswort verbinden, das uns in die Gegenwart Gottes führen kann: Du – Jesu oder ein anderes persönliches Meditationswort.

Nach dem Hören der Audiodatei = vorbereitende Meditationsanleitung von 12 Minuten, beginnt die eigentliche stille Meditation – die aufmerksame Beobachtung des Atems, die dann nochmals 13 Minuten gehen sollte, dass insgesamt die Zeit der Meditation 25 Minuten beträgt.

Deshalb stellen Sie vor dem Hören der Audiodatei ihren Wecker auf 25 Minuten und richten Sie sich ihren Platz her. Der Stuhl oder die Meditationsbank (die man auch für diese Zeit ausleihen kann, über mich im Büro St. Lukas, Alteburgstr. 45, Mo – Fr 9.15 – 13.15 Uhr) steht auf einer Decke, der Boden vor einem sollte leer sein, gedämpftes Licht, keine Kerze vor sich stellen. Man sollte eine Jogging- oder Gymnastikhose anhaben, also lockere Kleidung, das die Bauchdecke sich frei bewegen kann. Zwei Handhaltungen, wie auf den Fotos, kann man einnehmen. Dann in die richtige Sitzposition gehen und Audiodatei einschalten.

Ich wünsche Ihnen Geduld und Gelassenheit mit sich und Gottes Segen bei der Meditation.                                                   

Cornelia Hosp